Die ehemalige Fabrikanlage der Ravensberger Spinnerei ist einschließlich der sie umgebenden großzügigen Parkanlage ein Denkmalkomplex mit hoher Bedeutung für die frühe Industrialisierung und Baugeschichte der Stadt Bielefeld im 19. Jahrhundert und von überregionalem Rang.
Reizvolle Parkanlage (2003)
Gemeinsam mit der Volkshochschule, dem Historischen Museum, der Kunstgewerbesammlung der Stadt Bielefeld / Stiftung Huelsmann, dem Programmkino Lichtwerk, einem gastronomischen Betrieb, der Hechelei und der Einrichtung “Arbeit und Leben” sowie dem nördlich angrenzenden Freibad und der weiter östlich gelegenen Großsport- und Freizeithalle ist der Ravensberger Park ein beliebter Lern- und Erholungsraum für Alt und Jung.
Spiegelverkehrt (2003)
Historie
Am 19. Februar 1855 genehmigte König Friedrich Wilhelm von Preußen die Gründung einer Aktien-Gesellschaft unter dem Namen Ravensberger Spinnerei. Zweck der Gesellschaft war die Errichtung von Hanf- und Flachsspinnereien und Webereien sowie die Produktion von Garnen und Geweben. Knapp zwei Jahre später wurde am 15. Januar 1857 um 5.25 Uhr die erste Schicht im neu erbauten „Fabrikschloss” an der Heeper Straße gefahren. Das Hauptgebäude ist 105 Meter lang, 20 Meter breit und 27 Meter hoch. Im Mittelbau war das Kesselhaus und in den flankierenden Flügeln die Spinnereisäle untergebracht.
Fabrikschloss (2003)
Im Zuge der Vorbereitungen zur Aufstellung des Flächennutzungsplanes der Stadt Bielefeld wurde der Landeskonservator im Juni 1963 durch die Stadt über den Spinnerei-Komplex umfassend informiert. Offensichtlich hielt ihn der Landeskonservator nicht für denkmalswürdig, denn auch bei einer erneuten Überprüfung im Jahre 1967 wurde von ihm die Nichtaufnahme in die Denkmalschutzliste nicht beanstandet. Die Stadt ging deshalb davon aus, dass bei einer Überplanung dieses Bereiches denkmalpflegerische Gesichtspunkte keine Rolle spielen würde, denn aufgrund der ersten großen Textilkrise standen sämtliche Gebäude einschließlich der Freiflächen zum Verkauf an.
Im Jahr 1968 erwarb die Stadt das rund 6,1 Hektar große Gelände zu einem Preis von circa sechs Mio. D‑Mark. Neben der Realisierung einer seit 1954 projektierten Straßencity-randtangente waren ein Arbeitsamtsneubau und die Errichtung einer Stadt-/Freizeithalle vorgesehen.
Der Landeskonservator hielt nach erneuter Befassung im Jahr 1972 das Hauptgebäude für denkmalwürdig. In seinem Schreiben vom 20.11.1973 hält er die Unterschutzstellung des gesamten Ensembles für unabweisbar.
Grüne Insel (2003)
Zwischenzeitlich hatte sich bestehend aus allen Schichten und Gruppen der Bevölkerung im Oktober 1972 zur Rettung der „Grünen Insel” eine “Bürgerinitiative Spinnerei” gebildet, die sich mit beispiellosem finanziellen und persönlichen Einsatz engagierte. Als die Stadt im März 1976 einen Bebauungsplanentwurf vorlegte, in dem nach wie vor ein Straßenkreuz das Gelände zerschnitt, gründete sich ein „Förderkreis Bürgerzentrum Ravensberger Park”, der sich gemeinsam mit dem Verein “pro grün” diesen Planungen widersetzte.
Im Oktober 1976 wurde deutlich, dass ein Straßenkreuz aus verkehrsplanerischer Sicht nicht erforderlich sei. Nachdem im Juni 1977 die Planungen durch Ratsbeschluss aufgegeben wurden, wurde der Architekt Peter Obbelode (†) im Oktober 1978 beauftragt, nach den Vorstellungen der Volkshochschule die Planungen für den Umbau des Hauptgebäudes in Angriff zu nehmen.
Im Auftrag des Förderkreises entwarf der Planer Friedrich Spengelin ergänzend ein “Leitbild für die Nutzung des Geländes der Ravensberger Spinnerei und der Nachbarbereiche”
Fast wie ein Castell (2003)
1980 wurde mit dem Umbau begonnen, für den das Land einen Zuschuss von 12 Mio. DM bewilligte, während die Stadt weitere 14 Mio D‑Mark investierte. Nach fünfeinhalbjähriger Bauzeit wurde das einstige Fabrikgebäude, das den ursprünglichen Charakter bewahrt hatte, am 19. Januar 1986 in einem Festakt als „Haus der Weiterbildung” seiner Bestimmung übergeben.
Teils durch private, öffentliche oder Stiftungsmittel wurden nach und nach sämtliche Gebäude, sofern der Verfall noch nicht zu weit fortgeschritten war, wiederhergestellt und neuen Bestimmungen zugeführt.
Heute ein Ort der Begegnungen, Veranstaltungen, Firmen- Events, Tagungen, Kulturveranstaltungen, einem Museum und einem Park in einem.
Geschichte und Moderne vereint…
Alle Gebäude und Veranstaltungsorte auf einem Blick
Wie man dem Foto unten entnehmen kann, war ich schon immer ein Buchfreund. Mein Vater war schon in den 60er-Jahren in einem Buchclub, was damals nicht so häufig vorkam. Und wenn man dann, so wie ich, noch gelernter Schriftsetzer ist, spielen natürlich Bücher generell ein große Rolle, noch mehr als das Internet.
Mit Buch geboren
Wenn man also seit Jahr und Tag liest (ich wüsste kaum eine Ära, in der ich in den letzten 25 Jahren nicht gelesen habe), entwickelt man sich ja auch als wissender Rezipient.
Gute Bücher sind die, die man immer wieder lesen kann.
Es gab sogar Bücher, die mich so begeistert haben, dass ich sie nach der Beendigung sofort wieder von vorne begonnen habe.
Viele Bücher habe ich nach einer gewissen Zeit noch einmal gelesen. Es kann dann allerdings auch vorkommen, dass einen das Buch nicht mehr so begeistert, wie beim ersten Mal und man fragt sich, wie kommt denn das??? Dann erkennt man, wie man sich in dieser Zeit entwickelt hat und wenn es einen dann wieder begeistern …
…dann ist es das richtige Buch.
Unser Jöte darf nicht fehlen
Und um so “richtige Bücher” soll es jetzt gehen, nämlich die sogenannten Bücher für die Insel.
Die Anzahl habe ich (erst einmal) auf fünf begrenzt.
*J.W.v.Goethe – “Italienische Reise” (1786–88) *Friedrich Nietzsche – “Also sprach Zarathustra” (1883) *Edward Buwer-Lytton – “Rienzi, der letzte der Tribunen” (1835) *Daphne du Maurier – “Ein Tropfen Zeit” (1969) *Anne Chaplet – “Die Fotografin” (2002)
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*Johann Wolfgang von Goethe – “Italienische Reise”
Goethe war und ist ja nicht nur der größte deutsche Dichter, war bewandert in Farbenlehre, Botanik und Flora, hat nebenbei Jura studiert und war aktiv in der Politik tätig, sondern er war auch einer der ersten Deutschen, die das damalige noch nicht ergründete “Sehnsuchtsland” Italien in einer 18monatigen Reise durchzog und dann die Reise auch noch schriftlich festhielt. Goethes “Italienische Reise” ist quasi das Italien-Buch in der Geschichte, wo man als reisefreudiger Italienfreund nicht herum kommt. Das Standardwerk für alle kommenden Reiseberichte und ‑bücher über Italien. Seine Reise ging durch ganz Italien beginnend im deutschen Karlsbad bis durch ganz Sizilien und zurück über Mailand und dem Comer See. Wenn man jetzt schon öfter in Italien war, ist es natürlich interessant, an die Städten zu kommen, wo Goethe war und diese in diesem Buch verewigt hat.
Goethe und Italien
Zum Werk an sich sei zu sagen, dass Goethe seine 18monatige Reise als eine Art “Wiedergeburt” angesehen hat – seine euphorischen Schilderungen aller Kunstdenkmäler, Bauwerke, Kunstwerke und der Landschaft fallen begeistert aus – das Kritische fällt eher unter den Tisch. Wie mir auffiel, hat Goethe den Fehler (zu mindestens auf der Hinreise) gemacht, einige bedeutende Städte wie Verona, Padua, Venedig, Bologna, Perugia zu schnell zu durchreisen, weil es ihn magnetisch einzig und allein nach Rom zog, dadurch bleiben einzelne (auch bedeutende) Städte mit eher kurzen Aufenthalten auf der Strecke. Der erste Teil vor dem 1. Rom-Aufenthalt fällt demgemäß vom Umfang her dünner aus, als die beiden Rom-Aufenthalten (inkl. dem Kapitel über den Römischen Karneval).
Trotzdem ist Goethes “Italienische Reise” das Standardwerk und wird es immer bleiben. Meine Ausgabe (Beck-Verlag München) ist auch noch mit einer größeren Anzahl von Skizzen und Lithografien von Baudenkmäler und Kunstwerken geschmückt, die alles noch ein bisschen anschaulicher machen, in einer Zeit, als es vieles ja noch nicht gab. Wenn man bedenkt, dass Goethe die Reise ja machte, als es außer der Kutsche oder Schiffe, noch keine anderen Verkehrsmittel (neben den eigenen Beinen) gab, ist es aus der heutigen Sicht schon fast unvorstellbar so eine Strecke auf diese Art und Weise zurückzulegen.
Das Werk liest sich fließend, ist sehr abenteuerlich und hat einen großen Anhang mit Erläuterungen, Korrespondenz und einen Bericht über den Römischen Karneval.
Da kann man nur sagen :
“Nur wo man zu Fuß war, war man wirklich”
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*Friedrich Nietzsche – “Also sprach Zarathustra”
Friedrich Nietzsches Werk “Also sprach Zarathustra” wird öfter als sein Hauptwerk bezeichnet. Bei großen Schöpfern ist es als solches gesehen Unsinn von “Hauptwerk” zu sprechen, nur wenn das Werk das bekannteste oder meistverkaufteste ist. Das bedeutet natürlich noch lange nicht, dass es auch das beste ist. Man sollte also mit dem Begriff “Hauptwerk” vorsichtig umgehen. Aber warum wird der “Zarathustra” oftmals als Nietzsches Hauptwerk bezeichnet ?
Nietzsches Schatten
Nietzsche hat ja seine Werke zum größten Teil nicht durchgeschrieben, es sind Anthologien. Dies bedeutet eine Sammlung ausgewählter Texte oder Textauszüge in Buchform oder im weiteren Sinne eine themenbezogene Zusammenstellungen aus literarischen, musikalischen oder grafischen Werken (Definition). Im Falle Nietzsche sind es oftmals durchnummerierte Aphorismen.
Also selbstständige einzelner Gedanken, ein Urteil oder eine Lebensweisheit, welche aus nur einem Satz oder wenigen Sätzen bestehen kann. Oft formuliert er eine besondere Einsicht rhetorisch kunstreich als allgemeinen Sinnspruch (Definition).
“Ich versuche in einer Zeile mehr auszudrücken, als manche in einem ganzen Buch nicht”
Dieses Zitat von Nietzsche zeigt schon die Aussagekraft seiner Sprachkunst als unendliche Quelle der Erkenntnis. Es gab Jahre (2003-08), als ich immer Nietzsche auf Reisen dabei hatte und es gibt kaum ein Werk von ihm, was ich nur einmal gelesen habe, vom “Tragödienbuch” bis zum “Ecce Homo” habe ich alles bis zu viermal gelesen. Wenn man nun alle Werke kennt, scheint sich dieser Schreibstil (Anthologien) zu perfektionieren und sich im “Zarathustra” zur Krönung zu führen.
Alles und noch viel mehr…
Zarathustra wird als eine Art wandernde Erlösungsfigur dargestellt, die der Passion Jesu sehr nahe kommt – pointierte Zwischenüberschriften oftmals nur aus zwei oder drei Worte bestehend, leiten ein neues “Kapitel” ein, dieses besteht allerdings aus gezielten Aphorismen.
“Schreibe mit Blut und du wirst erfahren, daß Blut Geist ist…”
Dieses Zitat zeigt, dass Nietzsche es mit seinem “Zarathustra” ernst meinte.
“…wer in Blut und Sprüche schreibt, der will nicht gelesen, sondern auswendig gelernt werden”
Blut und Geist
Es zeigt, dass es Nietzsche nicht auf Durchfluss ankam, sondern er sah seine Stärke in piontenhaften Zitaten, um den Kern der Sache besser treffen zu können, als durch lange, oftmals auch ausschweifende Texte. Wenn man nun den “Zarathustra” durchgehend liest, fügt sich alles zu einem einheitlichen Weltbild zusammen.
Dieses einheitlichen Weltbild, was sich einem immer mehr einprägt, ist einer der Gründe, warum der “Zarathustra” eines der Bücher ist, die man immer wieder lesen kann…
….oder besser um mit einem Zitat Nietzsches zu enden :
“Meine Werke sind nicht zum Lesen oder Vorlesen, sie sind zum Aufschlagen”
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*Edward Buwer-Lytton – “Rienzi, der letzte der Tribunen”
Als drittes ein wahrer Klassiker der Literaturgeschichte.
Edward George Bulwer-Lytton (* 25. Mai 1803 in London ; † 18. Januar 1873 in Torquay) war/ist ein englischer Romanautor und Politiker, der es geschickt verstand, geschichtliche Ereignisse und Vorfälle in Romanform umgeformt für seine Werke zu nutzen. In späteren Werken tendiert Bulwer (wie man ihn in einer Abkürzung nannte) schon zu okkulten und auf die Science-Fiktion-Literatur hinweisenden Schreibstil und Inhalte.
…antiquare Ausgabe in Fraktur
Bei dem bekanntesten Werk “Die letzten Tage von Pompeji” greift er nicht etwas Überirdisches auf, sondern er nimmt sich ein geschichtliches Ereignis, den Ausbruch des Vesuvs 79 n.Chr. und schafft damit einen Roman mit fiktiver Geschichte.
Bei dem Werk, um das es hier gehen soll, handelt es sich nicht um etwas Fiktives, sondern um einen Person, die Geschichte gemacht hat, und diese Personen gab es ja schon viele – Luther, Jesus, Hitler, Napoleon… Diese Personen reizen ja immer wieder die Geister großer Schöpfer, ihre Werke daraus zu schaffen, weil die meisten Menschen ja diese Personen kennen, also die Zahl der Interessierten für den Roman oder das Werk somit höher ist, als wenn er einer unbekannteren Person gewidmet ist.
Poetisch ausformuliert
Und diese Person ist der römischer Volks-Tribun RIENZI, der dem Volk Befreiung vom Joch des Adels verspricht, Wohlstand und Einigkeit, vom Volk bejubelt, sich selbst zum Volkstribun erhebt, gefeiert wird und eine große Macht erlangt. Seine Gegner schmieden bereits einen Plan, um den Volksführer zu stürzen. Nach allem Jubel wendet sich aber wie so häufig in der Geschichte das Blatt und derselbige Tribun wird vom selben Volk hingerichtet und gehenkert. Die Geschichte spielt im mittelalterlichen ROM. Es geht wie immer um Machtkampf, Verschwörung, Rache und Wahn.
Als nämlich die Steuer wieder mal erhöht wird, wird das Volk rebellisch, es greift zu den Waffen und stürzt den einst Hochgejubelten, der im brennenden Kapitol unter den zusammenstürzendem Gebäude, eine Art Scheiterhaufen, umkommt.
Der Aufbau dieses historischen Romans hat etwas (für mich) Faszinierendes, der Autor schiebt nämlich zwischen die fiktiven Kapitel, einzelne sachlich erläuternde Kapitel, um den Leser eine Art Erklärung der Sachlage unterstützend zu geben. Eine hervorragende Struktur so einen umfangreichen Roman (628 Seiten) etwas aufzulockern und zwar nicht mit Lückenfüllern, sondern eher mit historischen Fakten. Wenn das sachliche Kapitel vorbei ist, wird die Handlung wieder aufgegriffen. Ich habe den “Rienzi”-Roman in Fraktur aus einem Antiquariat aus dem Internet und bereits viermal gelesen.
Kein geringerer als Richard Wagner nahm sich, wie einige andere (z.B. Fr. Engels) des Stoffes an, da er den Roman in seiner Rigaer Zeit als Kapellmeister (1837–39) in die Hand bekam und schuf daraus sein “Durchbruchswerk”, eine 5aktige Große Tragische Oper “Rienzi, derletzte der Tribunen”, womit er zum damaligen Zeitpunkt alles in den Schatten stellen wollte , was es auf der Opernbühne gab (was er auch geschafft hat!). Dieses in späteren Jahren verstoßene Frühwerk mit seinen 5 Stunden Spielzeit, war zu Wagners Lebzeit das populärste seiner Werke, was ihm später schon etwas peinlich war, wenn man an da Kommendes denkt.
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Jetzt kommt etwas mehr leichtere Kost aus dem Bereich der Belletristik.
*Daphne du Maurier – “Ein Tropfen Zeit”
1969 war ja die Hochblüte der Hippie-Bewegung, wer erinnert sich aus unserer Generation nicht daran (?), allerdings auch die Hoch-Blüte der Rauschmittel. Diese gab es zwar schon immer, aber zu diesem Zeitpunkt (60er Jahre) wurden die “Räusche” mit eingebunden in Werke, ob nun kommerziell oder eher kreativer Natur.
Wie ich am Anfang schon erwähnte, war mein Vater in den 60er Jahren im Frankfurter Buchclub, was damals nichts Alltägliches war. So bekam ich als 13jähriger das Buch Anfang der 70er Jahre in die Hand. Ob ich es damals gelesen habe, ist mir nicht mehr bekannt, aber eins hat mich damals (wie heute) begeistert, und das ist das Cover der Ausgabe von 1969.
Ekstatisch futuristisch
Ein Bild, was man vielseitig auslegen und interpretieren kann, aber auf alle Fälle Fantasie anregend. Schon alleine der Titel “Ein Tropfen Zeit” lässt das Herz eines jeden mit Fantasie behafteten Menschen höher schlagen. Die Droge Zeit, die einen in eine andere, längst vergangene Zeit, versetzen kann ; wer hat als Kind (oder auch als Erwachsener) davon nicht einmal geträumt (?).
Ein Professor macht es möglich, in dem Keller seines Hauses in Cornwall (Wales) eine neue flüssige Droge zu erfindet. Ein enger Freund und Mitwissender stellt sichzur Verfügung die Droge zu testen, als der Professor für ein paar Wochen außer Landes ist. Er gerät in eine andere Welt, in längst vergangene Zeitenund kehrt immer wieder zurück ins Jetzt. Beide planen einen gemeinsamen Trip, doch dazu kommt es nicht mehr. Die Sucht wird immer stärker und zeigt böse Folgen.
Das väterliche Buch ist verloren gegangen, allerdings besorgte ich es mir vor ca. 2 Jahren und lass es mit Begeisterung in einem Strich durch, spannend von der ersten bis zur letzten Zeile.
Daphne du Maurier (* 13. Mai 1907 in London ; † 19. April 1989 in Par, Cornwall) war eine britische Schriftstellerin, deren Romane auch teilweise verfilmt worden sind. Ihre Geschichten spielen hauptsächlich an der englischen Küste, wo sie sich niederließ. Ihre Romane und Erzählungen zeichnen sich durch Spannung und psychologische Tiefe aus.
Der Roman hat mich begeistert und ist es auf alle Fälle wert, mehrfach gelesen zu werden, nicht unbedingt als Lückenfüller.
Entnommen bei bei : https://www.azquotes.com
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Das fünfte Buch für die Insel ist wiederum ein belletristisches.
*Anne Chaplet – “Die Fotografin”
Kurze Vorgeschichte. In den Wintermonaten des Jahres 2004 hatte ich mich in der städtischen Bücherei mit besseren Krimis eingedeckt, um die dunkle Jahreszeit zu überbrücken. Viele habe ich gar nicht zu Ende gelesen oder schon nach 20 Seiten abgebrochen. Doch eines hatte mich dann doch gefesselt, sodass ich es genauer unter die Lupe nahm.
Es war “Die Fotografin” von einer gewissen Anne Chaplet. Nach einer kurzen Recherche fand ich heraus, dass die Autorin gar nicht Anne Chaplet heißt, sondern ein (schriftstellerisches) Doppelleben führt. Unter ihren wahren Namen Cora Stephan arbeitete sie schon als Lektorin, Übersetzerin, und Verfasserin von Wirtschaftsliteratur und stammt aus Hessen.
Schon interessant und zeigt einige Fantasie. Mit diesem Eindruck deckte ich mich im besagten Winter (und auch danach) mit Büchern von Frau Chaplet/Stephan ein, wovon sie schon über ein Dutzend geschrieben hat. Jetzt war ich allerdings enttäuscht, denn keines der anderen Bücher kam an die Qualität der “Fotografin” heran. Frau Stephan verzeihe mir diese Erkenntnis. Ich weiß auch nicht warum, nur dass ich “Die Fotografin” mittlerweile viermal gelesen habe.
Ohne in eine lange Rezension zu verfallen, ist das Faszinierende daran nicht, dass es ein besserer Krimi ist, den man fließend herunter lesen kann, sondern der gefühlvolle Schreibstil, den die Autorin bei gewissen Szenen an den Tag legt.
Wechselnde Handlungsstränge verteilen sich auf verschiedene Orten : Frankfurt a.M. und das Nest Beaulieu in der Provence – ein Ort, der wirklich existiert (eine Gemeinde mit 1676 Einwohnern im Département Hérault in der Region Okzitanien rund 20 km nord-östlich von Montpellier in Süd-Frankreich). Vor allem die Handlungsstränge in der Provence, wo sich mehrere Menschen, die sich als solches gar nicht kennen, aber eine gemeinsame Vergangenheit haben, nach langen Jahren wieder begegnen (keine schlechte Idee).
Die Zusammenhänge werden oft verschleiert, die Handlungsorte wechseln, es kommt zu ungewöhnlichen Begegnungen nach langen Jahren, alles wird immer verknüpfter und fixiert sich immer mehr in das Nest Beaulieu in der Provence, was eher friedlich erscheint (im Roman), dann aber zum Zentrum der bis ans Ende spannenden Handlung wird.
Die Person, die bei Chaplet immer wieder auftaucht, auch in den anderen Romanen, ist die Frankfurter Staatsanwältin Karen Stark, die ein gutes Gespür für kompliziert aussehende Fälle hat, vor allem, wenn man ihr einen Fall einfach aus der Hand nehmen will, um ihn vor der Aufklärung zu bewahren.
Sehr gut, Frau Chaplet…äh… Frau Stephan, nur verstehe ich nicht ganz, warum mir die anderen Romane, die auch eine ähnliche Struktur haben, nicht zugesagt haben (?)
Das Buch hat mich zu meinen Provence-Aufenthalten der Jahre 2014/15 mitanimiert. Auch das Foto auf dem Schutz-Umschlag sprach mich an, Fotos von ähnlichem Bildaufbau habe ich auch unzählige gemacht…auch in der Provence.
…alle Fünf
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Gut mal wieder ein Zitat aus meiner Zitatenkiste zu zaubern :
“Wie man sich das Leben ein bisschen erleichtern kann”
Viele Probleme gibt es als solches gar nicht, sie werden gemacht. Und von wem werden sie gemacht ? Vom Probleme Mensch.
“Viele Sachen werden zur Erleichterung erfunden und werden zur Erschwerung” (Schopenhauer).
Man sieht hier, welchen zeitlosen Wert Schopenhauers Schriften haben, obwohl es damals viele Dinge noch gar nicht gab, erkannte Schopenhauer sie schon und seine Erkenntnisse haben bis heute Gültigkeit.
Man denke nur an das leidige Thema Geld. Wer kennt das nicht ? Geld ist ja eigentlich erfunden worden zur Erleichterung, kann aber schnell zum Problem werden, und zwar zu einem immensen Problem, vor allem, wenn man es braucht (das Geld). Geld ist nur solange gut, wie man es nicht braucht.
Thema Cannabis
Ein weiteres leidiges Thema ist die Heilpflanze Cannabis. Von Grund auf ist es ja eine Heilpflanze, die zu unzähligen Dingen für den Menschen gut, förderlich und heilsam ist – wenn natürlich der sogenannte THC-Anteil hoch ist, kann es schnell zur Sucht werden. Aber was kann nicht zur Sucht werden ?
Auf der Lieblingsinsel der Deutschen, Mallorca, gibt es sogenannte “Social Clubs”, wie ich unlängst las. Diese liegen alle leicht außerhalb der Orte. Eine Art Hazienda für Kiffer – warum nicht ? Wenn man Mitglied ist, kann man in deren Räumlichkeiten legal kiffen oder besser gesagt Cannabis genießen.
Eigenanbau ist in Spanien erlaubt (soweit ich weiß), und was man hinter seinen eigenen vier Wänden macht, geht keinen etwas an. Es soll ja nur den eigenen Bedarf abdecken. In Deutschland wäre dies wie so vieles undenkbar, man denke ja nur an die endlosen Streitereien um die neue E‑Cigarette.
Allerdings kann man mittlerweile schon in deutschen (!) Apotheken Cannabis-Produkte zur Schmerzlinderung kaufen, was zeigt, dass alles doch in die Richtung Legalisierung geht, was ja auch gut ist.
Was gängige Meinung ist und was gleichgeschaltete Mainstream-Medien in Deutschland über gewisse Themen zu verbreiten versuchen, ist mir so oder so egal…
Tee-Genuss…
Meine Leidenschaft ist der Tee-Genuss. Ich zelebriere Abend für Abend eine Art “Tee-Zeremoniell” mit einer Kanne guten, richtigen Tee (keinen Beutel-Tee), und zwar mit meinem kompletten Winterling-Teeservice (auf dem Foto ist nur ein Teil davon zu sehen).
Abendliches Tee-Zeremoniell
Wie man dem Foto entnehmen kann, brennt auf dem flachliegenden Tisch eine Kerze, ein gutes Buch liegt zum Lesen unter dem Tisch bereit, der Raum wird in eine sanfte Beleuchtung gelegt und wenn dann bei der hervorragenden Akustik meiner ELAC-Boxen die Klänge von Wagners zaubervollen Werken erklingt, dann ist (fast) alles perfekt. Da fehlt nur eins, und das ist der Cannabis-Tee…
Djemaa el-Fna – Marrakesch
Aus dem fernen Marrakesch brachte ich mir vor einigen Jahren den Tee “Marokkanische Minze” mit, diesen kann man auch in heimischen Gefilden erstehen, aber nicht den, den man in Marokko bekommt. Die Wirkung dieses Tees hielt nach dem abendlichen “Tee-Zeremoniell” bis zum Abend des folgenden Tages an, was zeigt, dass es etwas anderes ist, diesen Tee im Ursprungsland zu erstehen, als bei einem Tee-Händler in Dortmund oder Essen zu kaufen.
Genauso ist es mit dem Cannabis-Tee.
Bei meinem ersten Sevilla-Aufenthalt 2014 hatte ich mir versuchsweise aus der Altstadt von Sevilla (Santa Cruz) aus einer Art “Reformhaus” Rooibusch-Cannabistee mitgebracht und dieser wirkte damals enorm. Bei meinem diesjährigen Aufenthalt in Santa Cruz stürmte ich sofort suchend nach dem Reformhaus, was auf der Straße den Tee anbietet.
…direkt auf der Straße
Wer einmal in Sevilla (Santa Cruz) war, der weiß, dass man hier schnell die Orientierung verlieren kann. Somit fand ich erst am zweiten Tag das “Reformhaus”, was ca. 50 Sorten Tee anbot. Diesmal schlug ich zu und nahm mir gleich ein halbes Kilo mit (Kilopreis : 50,00 €).
Rooibusch-Tee Cannabis
Als ich nach 5 Tagen wieder leicht erschöpft in meinen 4 Wänden war, probierte ich natürlich als erstes meinen ergatterten Tee aus. Ich wurde weder high noch stoned, aber als ich nach ca. 3 Stunden mein Bett aufsuchte, und am nächsten Morgen aufwachte, hatte ich ca. 12 Stunden geschlafen. Ob dies an dem Tee oder an den Anstrengungen der Reise lag, ist fragwürdig. Nur am zweiten Abend schlief ich nach wiederholtem Genuss des Tees wiederum bestimmt 10 Stunden.
…lang ist es her
In frühen Jahren meiner Jazz-Begeisterung weilte ich oft in einem der besten Jazz-Clubs der Region in Dortmund. Dort wurde auch häufig (im Vorraum) Cannabis gepafft. Es ist ein lasziv-süßlicher Geruch, der mir in Erinnerung geblieben ist.
Wenn man nur die Nase in den andalusischen Tee steckt, riecht er auch leicht danach. Obwohl Rooibusch-Tee ja meistens leicht süßlich riecht. Ob das Süßliche nun von der Rooibos-Pflanze stammt, oder der Cannabis-Mischung, ist schwer zu sagen.
…facebook oder nicht
Auf facebook schreibt man, dass der Tee keinen THC-Anteil hätte. Meines Erachtens wird dies nur geschrieben, um das Suchtmittel-Gesetz zu umgehen. Wie streng oder nicht streng dies in Spanien ist, ist mir nicht bekannt.
Nun ist zu sagen, dass es kein reiner Cannabis-Tee ist, sondern eine Mischung. Nämlich eine Art Kräutermischung der Rooibusch-Pflanze, die früher nur in süd-afrikanischen Gebieten vorkam.
Rooibos-Strauch
Rooibusch hat neben der Eindeutschung viele Namen bekommen : Afrikanns Rotbusch, Redbush, Rooibos, Koopmans-Tea (Kaufmanns-Tee). Eine Art ginsterartiges Gewächs der Schmetterlingsblütler, der in frühen Jahren wild im sandigen Boden Südafrikas wuchs. Als man die Vermarktung (und ein Geschäft) witterte, baute man ihn gezielt an. Der weiche und aromatische Geschmack entsteht aber (angeblich) am besten bei Rooibos-Tee aus den genannten Regionen, was durch das Klima und den Boden bedingt ist. Schon um 1770 berichteten mutige Reisende, dass die Ur-Einwohner regelmäßig diesen rötlichen Tee tranken, allerdings verbreitete sich dieses wohlschmeckende und gesunde Getränk erst im 20. Jahrhundert.
Ein anderer facebook-Leser schrieb auf meinen Kommentar hin, dass in besagtem Reformhaus, welches dreimal in Sevilla vertreten ist, es noch eine andere Mischung eines Cannabis-Tees geben würde (“…try a more rational mix next time, e.g. passiflora/cannabis, and you’ll sleep even longer!”), durch dessen Genuss man noch länger schlafen könnte (?).
Ich hatte allerdings nur diesen ROOIBOSCANABIS (man schrieb es dort mit einem N) entdeckt, einen anderen nicht, sonst hätte ich sicher diesen auch einmal getestet.
Aber mal ganz ehrlich, was soll ich mit Tee, wo ich noch länger schlafe. 10 bis 12 Stunden sind ja nun genug, ich muss ja schließlich auch noch arbeiten, um mein Geld für einen Sevilla-Aufenthalt zu verdienen…
Zu sogenannte Regeln, Gesetze, die ja immer der Machthaber festlegt, kann man nur wieder Nietzsche zitieren :
“Der Mensch ist etwas, was überwunden werden muss!”
Über die Gestik und Mimik bei der Rückkehr-Scene der
Venusgöttin im 3. Act von Richard Wagners “Tannhäuser” (Festsaal Wartburg Eisenach)
Die Aufhebung des Zuschauers in die Rolle des mitwissenden Statisten.
Dies war und ist eine der Grundideen, die Richard Wagner vorschwebte, um seine Werke dem Rezipienten näher zu bringen. Man soll das Werk also nicht von weit her betrachten, sondern man soll mit im Werk integriert und impliziert sein, also körperlich und geistig.
Jetzt fragt man sich, wie kommen manche Leute dazu, Straßenlaternen zu fotografieren ?
Tja, fotografieren kann man natürlich alles, aber was macht den Reiz aus, eine Straßenlaterne zu fotografieren ? Bei Türen kann man das ja noch verstehen, denn eine Tür ist ja ein Ursymbol des Lebens, Ein- und Ausgänge, drin – draußen, Verbindungen von draußen nach drinnen… Straßenlaternen dienen ja eher der Beleuchtung, damit man im Dunkeln den Weg findet. Tja, das ist aber nur die oberflächliche Bedeutung…Beleuchtung ist alles weiterlesen
“Wo der Dirham rollt” oder “Chaos am Platz der Gehängten”
Wer einmal in Marrakesch war, der weiß, dass dort nicht nur ein totales Chaos herrscht, sondern auch der Rubel rollt, bzw. der Dirham kullert.
Der Menschenschlag in dieser Gegend ist ja der “Händler”.
Wir Deutschen sind gewöhnt, wenn etwas 10 € kostet, auch 10 € auf den Tisch zu blättern – ohne wenn und aber.
In Marrakesch und in der Arabischen Welt gibt es allerdings keine bzw. nur wenige Festpreise.Bar Cash in Marrakesch (Dez. 2016) weiterlesen
Schon immer hat man es geschickt verstanden, im Sehnsuchtsland Italien den unwissenden Touristen mit gewissen Tricks, das Geld aus der Tasche zu ziehen, und das bereits seit den 50er und 60er Jahren. Tatort Briefkasten weiterlesen
“Wenn ich ein anderes Wort für Musik suche,
so finde ich immer nur eins, nämlich Venedig!” (Fr.Nietzsche)
Es gibt eine “Stadt”, wo alle Regeln, die woanders gelten, außer Kraft gesetzt sind, weil sie keine Stadt ist … und das ist natürlich VENEDIG.
“Es gibt zwei Arten von Städte, Venedig und alle anderen…”
Demgemäß gelten in Venedig Regeln, die woanders nicht gelten, nämlich keine… Aber halt…gewisse Regeln gelten schon, nur gibt es gewisse Grundsätze, die sollte man wissen, bevor man das erste Mal nach Venedig reist.Goldene Regeln Venedig weiterlesen