“Ein Idyll der Kinderzeit”
Wer kennt aus unserer Generation der 60er-Jahre sie nicht – die Mietshäuser der Arbeiterklasse, die grundsätzlich einen Dachboden hatten.
Hier wurde die Wäsche zum Trocknen aufgehängt, die Kartoffeln und die Kohle waren meistens im Keller im Dunkeln untergebracht.
Nur als Kind hatte man meist ein Verbot den Dachboden zu betreten, warum auch immer. Den Schlüssel hatten die Eltern meist gut versteckt.
Und diese Dachböden waren ja oftmals vom Platz her nicht gerade klein – es reizte uns als Kinder immer dort zu spielen, unter dem Dach, wo sich im Sommer die Hitze staute – es herrschte ein leicht muffiger Geruch, der durch das Waschpulver angereichert wurde.
Fast so gut, wie ein Heuboden auf einem Bauernhof.
Wenn man nun die obere Etage, wo andere glaubten, hier sei Schluss, erreicht hatte, führte noch eine kleinere Treppe leicht spiralförmig weiter in die Höhe, was erforschungswillige Kinder ja noch mehr reizt – wo mag das wohl hinführen ?
Wenn man diese spiralförmige Treppe auch noch erklommen hatte, stand man meist vor einer verschlossenen Tür, die nicht gerade einladend aussah und die die letzte Hürde zum “Paradies” bedeutete.
Wenn nun eine Nachbarin die Wäsche aufgehangen hatte, konnte es vorkommen, dass sie vergessen hatte, die Tür abzuschließen – das war die Chance endlich dahin zu gelangen, wo man immer hin wollte, aber nicht durfte…auf den unheimlich zaubervollen Dachboden…
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