Mein erster Beitrag des neuen Jahres verlagert sich einmal wieder in die Vergangenheit, und zwar an die Weihnachtstage 2008, als ich nämlich vor 11 Jahren wieder einmal meine “Weihnachtsflucht-Residenz” in den Süden verlagerte, diesmal nach Sizilien, um genauer zu sein, nach PALERMO.
“Wie man sich das Leben ein bisschen erleichtern kann”
Viele Probleme gibt es als solches gar nicht, sie werden gemacht. Und von wem werden sie gemacht ? Vom Probleme Mensch.
“Viele Sachen werden zur Erleichterung erfunden und werden zur Erschwerung” (Schopenhauer).
Man sieht hier, welchen zeitlosen Wert Schopenhauers Schriften haben, obwohl es damals viele Dinge noch gar nicht gab, erkannte Schopenhauer sie schon und seine Erkenntnisse haben bis heute Gültigkeit.
Immer wieder passiert es einem reisenden Menschen in gewissen Städten an Häusern sogenannte “Erinnerungstafeln” zu erblicken. Natürlich nur, wenn man ein Auge dafür hat… Dieses bedeutet, dass in diesem Haus einmal vor langer Zeit eine bekannte Persönlichkeit gewohnt oder gewirkt haben muss.
Oftmals wird auch der Name einer “Berühmtheit” aus kommerziellen Gründen benutzt, um z.B. ein Hotel herauszuheben aus der Menge aller anderer Hotels in der jeweiligen Stadt. Denn in diesem Hotel, weilte ja einmal in grauer Vorzeit diese berühmte Person und nicht in einem anderen…
Bei der Phantasie von manchen Künstlern und Schöpfern kommt man bei der Rezeption ihrer Werke oft schon ins Staunen, egal ob es nun Maler, Schriftsteller oder Komponisten sind.
Aber einer hat bei dem “In-Szene-stellen” seiner Ideenquellen viele und vieles in den Schatten gestellt, viele ins Staunen versetzt und sogar (Musik-)Wissenschaftler oftmals Kopfzerbrechen bereitet, und zwar wie öfter schon besprochen, Richard Wagner.
“Die Bedeutung des Chores in den Werken Richard Wagners anhand choraler Scenen des “Tannhäusers” und deren Realisierung im Festsaal der Wartburg bei Eisenach”
- Teil 3 -
(D.) Chorale Stellen im “Tannhäuser” mit der Realisierung vor Ort
Der Festsaal der Wartburg bei Eisenach zeigt nicht nur eine hervorragende Akustik, sondern auch gute Platzierungsmöglichkeiten. Ohne auf nähere Details einzugehen, bringt die trapezförmig angelegte Decke des Saales ein überraschendes Klangerlebnis – der Klang des im vorderen Bereich platzierten Orchesters scheint in die Höhe zu steigen und verteilt sich nach hinten über die Köpfe der “Zuschauer” hinweg.
Dieses Phänomen fällt einem geübten Hörer am besten auf, wenn er das erste Mal dieses erlebt. Hierbei ist auch die Platzwahl zu beachten. Platzierungstechnisch gibt es die Möglichkeit den Chor außerhalb der Scene (z.B. im Foyer) zu lokalisieren, was für den Rezipienten eine Erweiterung der Vision zur Folge hat. Genauso ist ein Aufstellen auf dem seitlich des Saales verlaufenden Balkons möglich, was das Stimmvolumen des Chores über die Köpfe hinweg führt. Letztendlich schreitet der im “Tannhäuser” oftmals sich bewegende Chor von hinten durch das Spalier in den Saal, was die Implikation in das Werk immens steigert.