“Wer suchet, der findet”
Nachdem man im 1. Teil gesehen hat, dass alles in Italien anders angegangen wird, als in heimischen Deutschland, fragt man sich natürlich, wie das Problem denn in anderen Ländern Europas gelöst wird.
In der charmanten PROVENCE ist ja alles etwas gemütlicher, aber trotzdem muss man das Gemütliche ja auch finden.
Es ist dort alles oft leicht durcheinander, aber wenn man sich die Mühe macht, findet man es auch – ob mit Charme oder ohne…
Manches ist etwas wild und unübersichtlich, oder schon leicht verblasst, aber trotzdem ist dies ja ein Reiz für das suchende Auge.
Psychologisch gesehen, schaut man ja eher auf Dinge, die man nicht sofort definieren kann, und Dinge, die immer gleich (und geordnet) sind, reizen einen nicht mehr oder man achtet gar nicht mehr darauf.
Das Auge sieht und der Kopf arbeitet, und um so mehr der Kopf arbeiten muss, um so reizvoller wird es und zwar nicht nur für den Kopf, sondern auch für meine Kamera.
Trotzdem ist in AIX-en-PROVENCE eine einheitliche Straßenbeschilderung zu erkennen.
Die Straßenschilder in der hochgeistigen Stadt müssen schon ein gewisses Gewicht habe, denn der Name ist aus dem metallenem Schild richtig in dicken Buchstaben herausgearbeitet und sie sind in einem gewissen Blauton gehalten, der aber mit dem sauberen Königsblau im geordneten Deutschland nicht mitkommt.
Gewisse Unterschiede erkennt man an den Hausnummer, allerdings nur leichte. Man hält sich an eine gewisse Größe, mal rund, mal eckig.
Man erkennt an einigen Häusern sogar einen Doppeleffekt.
Und zwar dahingehend, dass der Name der Firma schon stark verblasst ist, aber die Hausnummer doch neueren Datums sein muss.
“Construction – Reparation” – es sieht allerdings nicht so aus, dass hier etwas repariert wird.
In der Stadt der Theater, nämlich im feinfühligen und traditionsreichen AVIGNON, scheint HerrRoth bei seinem ersten Bummeln durch die Gassen, dem Straßenschild keine Aufmerksamkeit zu schenken – er will wahrscheinlich sich eher selbst im Bilde haben, trotzdem kann er es nicht vermeiden, ein Straßenschild mit ins Foto zu integrieren, allerdings spiegelverkehrt …
Die Straßenschilder weisen in diesem geschichtsträchtigen Ort gewisse Stabilität auf, auch wenn sie oftmals im Laufe der Jahre zugewachsen sind.
Wie man aber auch sehen kann, ist in Avignon schon einiges verblasst, das kleine metallene Hausnummer-Schild scheint aber doch zu halten.
Bei allem Verblassen, sieht man aber doch überraschenderweise Hausnummern, die einen an das heimische Deutschland erinnern, nur der Hintergrund zeigt doch eher an, wo es wirklich ist, aber das macht ja den Reiz der Provence aus.
Unterschiedlich kann es schon sein in diesem Landstrich, aber eben reizvoll unterschiedlich.
Im Jahre 2013 fielen die Ostertage sehr früh – somit waren diese Tage in UNGARN ziemlich nass und kalt, was die Stimmung an der schönen blauen Donau in BUDAPEST für HerrnRoth stark in Mitleidenschaft gezogen hat.
Die ungarische Sprache ist ja so, dass man, wenn man sie versucht zu lernen, besser eine Therapie in einer geschlossenen Anstalt machen sollte.
Doch eines habe ich kapiert, nämlich das “utca” Straße heißt, wie dieses nun ausgesprochen wird, da habe ich mir bei den eisigen Temperaturen keine Gedanken gemacht.
Trotzdem erkennt man auf den sehr stabilen Schildern unter dem Name der Straße eine Linie mit zwei Zahlen, eine rechts und eine links des Striches.
Ich kann mir das nur so erklären, dass dies die Hausnummern der folgenden Gebäude sind.
Die Straße auf dem oberen Foto scheint allerdings nur aus einem Haus zu bestehen.
Laut Wörterbuch soll “körut” Ringstraße heißen – lässt einen an die Düsseldorfer Kö erinnern.
Wie sieht das eigentlich im Stierkampf-Land SPANIEN aus ?
SEVILLA ist ja nicht nur die Stadt des Flamencos und der Opern, sondern auch die Stadt der schmuckhaften Keramik-Kunst, wo man beim Betrachten oftmals stumm wird, welche Fantasie das menschliche Gehirn aufbringen kann.
Diese Mosaik-Kunst, an das marokkanischen “Zellig” erinnernd, zeigt hier fantasievolle Kreationen.
“Zellig” auf das Wort “Zelle” zurückgeführt, kommt der Sache schon nahe – nämlich die Kunst ganze Badezimmer, Möbel oder Moscheen in ungeheurer Kleinarbeit mit fliesenartigen Einzelteilen zu gestalten – da kommt man in Deutschland nicht mit…
Beim näherem Betrachten kommt sogar die Hausnummer zum Vorschein oder der Stadtteil.
Oder es ist so, dass die Hausnummer extra auch in einem kleinen Keramik-Quadrat zu erkennen ist.
Aus der Generation der 60er-Jahre stammend, kennt man das spanische GRANADA, was durch ein Lied von Fritz Wunderlich in damaliger Zeit in aller Ohren war.
Der Stadtteil El Albaicin mit seinen weiß getünchten Häusern liegt leicht am Hang und weist einen gewissen Zusammenhang auf, ohne dass das Bild durch Neubauten gestört wird, was im restlichen Granada oftmals vorkommt.
Dementsprechend haben die Straßen- bzw. Gassenschilder der verschlungenen Gassen (die mich an Anacapri erinnerten) einheitliche Beschilderungen, die auch aus Keramik bestehen und mit einem blauen Schriftzug und einer hellblauen Rahmung versehen sind.
Bei einzelnen, der oftmals einheitliche wirkenden Häuser, kann man sogar mit etwas Fantasie nicht nur die Hausnummer, sondern auch den Namen des Bewohners des jeweiligen Hauses entnehmen.
Alles weist in Albaicin einen eher orientalischen Charakter und Flair auf und erinnert schon an marokkanische Mosaikkunst.
Zu guter Letzt geht es in den hohen Norden, nämlich nach LETTLAND.
RIGA hat unzählige Jugendstil-Fassaden und diese müssen Nummern haben, dass man sie findet.
Man erkennt hier überraschenderweise eine Einheit in den Straßenschildern, die einen an das heimische Deutschland erinnern.
Als bedeutender Punkt auf der Richard-Wagner-Europakarte ist dem “Meister” hier sogar eine Straße gewidmet.
Das Schild in Königsblau mit weißen Buchstaben, könnte auch in Bottrop sein, allerdings natürlich auf deutsch, denn man glaubt es kaum, Bottrop besitzt wirklich eine Richard-Wagner-Straße (!), also scheint der Ruf der Stadt (neben dem Bier) doch nicht so schlecht zu sein…
Dass Wagner aber in Bottrop war, ist mir nicht bekannt.
Vor meinem Besuch des Opernfestivals ROF im Jahre 2008 musste ich erst einmal den Namen Wagners auf lettisch auswendig lernen.
“Iela” heißt Straße, “pils” heißt Palast und “tilts” heißt Brücke – eigentlich gar nicht so schwierig, jedenfalls einfacher als Ungarisch.
Nur gibt es bei den Hausnummern in Riga eine Besonderheit, die Fragen aufwirft.
Das Schild ist wie in früheren Zeiten in Deutschland rechteckig und in Königsblau mit schneeweißen Schriftzeichen und alle diese Schilder sind gleich groß und von gleichem Format.
Das lässt sofort die Erinnerung an die 60er-Jahre und die “Goldenen 70er” hochkommen.
Doch lässt sich auf den Schildern in Riga noch mehr erkennen.
Der Straßenname steht über der größeren Hausnummer und darunter kann man auch ohne Wörterbuch erkennen, ob es sich um ein Gebäude handelt, was Staatseigentum oder Privateigentum ist.
Ganz unten stehen noch ein paar kleine Zahlen und Abkürzungen, was allerdings für mich bis jetzt noch nicht genau zu definieren ist.
Da kann man nur eines sagen…
…“uz redzēšanos”, denn dieses bedeuten “Auf Wiedersehen” auf lettisch.
Doch einem Wiedersehen mit Riga sehne ich schon lange entgegen.
Was lernen wir daraus :
“Abschied ist unser Schicksal, Wiedersehen unsere Hoffnung”
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