Im Rausch der Sinne

Erotische Symbolik im “Tannhäuser”
von Richard Wagner

Teil 1

Fast alle Werke RICHARD WAGNERS enthalten starke Symbolik, was schon manchmal in die Richtung Pornografie geht, worüber man heute lachen würde.
Nur zu dem dama­ligen Zeitpunkt sah es mit diesem Thema anders aus – Wagner hatte mehr­fach Probleme seine Werke oder die Betitelung seiner Werke durch die Zensur zu bekommen, was die Konsequenz hatte, dass er die Werke teil­weise umti­tu­lieren musste. 

Hier sticht ein Werk hervor, was eine gebün­delte Erotik beinhaltet, andere Werke stehen daneben immer noch leicht zurück, und dies ist sein TANNHÄUSER und der Sängerkrieg auf Wartburg.
Hierbei sei am Rande bemerkt, dass es auf und nicht auf der heißt.
Dieses kommt durch den Titel in landes­üb­li­cher Sprache : “Tannhäuser und der Sängerstritt uf Wartburg”.
Bei der berüch­tigten, abwe­gigen soge­nannten “Pariser Fassung” heisst der Titelheld aller­dings noch Tannhauser und nicht Tannhäuser (mit ä), was sich erst danach einbürgerte.

Wagner wollte das Werk erst “Der Venusberg” nennen, was nicht zuge­lassen wurde, somit ging er über zum heute bekannten Titel.

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Ein Besuch bei Abbé Liszt

Die Rettung der Symphonie”

Direkt neben der pompösen Villa Wahnfried Richard Wagners, quasi nur ein paar Meter entfernt, liegt die leicht im Schatten der Villa des Meisters liegende Villa FRANZ LISZTS.

Ein roter Backsteinbau mit einem leicht verwil­derten Garten und einem Zaun, eine Büste des großen Pianisten, Dirigenten und Komponisten thront davor.
Leicht mit Efeu bewachsen macht sie sich eher als ein nobles Wohnhaus früher Jahre aus, wenn man natür­lich weiß, wer hier wohnte, wird einem schon komisch…

Ein roter Backsteinbau (2003)

Nun wartete ich schon eine halbe Stunde und als sich nichts regte, ging ich mutig an die bläu­lich gehal­tene Holztür, es war kein Name zu lesen, ich schaute durch das abge­dun­kelte Glas, konnte aber kein Licht sehen.
Nachdem ich dreimal geklopft hatte und sich nichts regte, wollte ich schon leicht enttäuscht wieder von dannen ziehen zu meiner Pension außerhalb. 

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Lohengrin in Bologna (01.11.1871)

Wagner in der roten Stadt”

BOLOGNA hat ja nicht nur die älteste Universität der west­li­chen Welt (seit dem Jahre 1088 n. Chr.), sie hat auch ein Kunst- und Kulturwerk, was auf so engem Raum schon einzig­artig ist.
Als Besucher fällt einem schnell auf, dass die unzäh­ligen Museen Eintrittspreise haben, die eher einem kleinen Obolus oder Spende gleich­kommt, denn ausge­nommen privaten Sammlungen, wird hier das Meiste durch die Universität getragen.
Des Weiteren besitzt Bologna eine der best erhal­tendsten zusam­men­hän­genden (!) Altstädte Italiens und sie zählt zu den roten Städten (Marrakesch, Toulouse).
Die Fassaden und deren verschie­denen Rot-​Gelb-​Schattierungen geben viele Ideen für foto­gra­fi­sche Tätigkeiten.

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Das Assunta-​Erlebnis von Venedig (1861/​2019)

…seit dieser Empfängnis”

Bei der Phantasie von manchen Künstlern und Schöpfern kommt man bei der Rezeption ihrer Werke oft schon ins Staunen, egal ob es nun Maler, Schriftsteller oder Komponisten sind. 

Aber einer hat bei dem “In-​Szene-​stellen” seiner Ideenquellen viele und vieles in den Schatten gestellt, viele ins Staunen versetzt und sogar (Musik-)Wissenschaftler oftmals Kopfzerbrechen bereitet, und zwar wie öfter schon bespro­chen, Richard Wagner.

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Bewegte und antwortende Chöre

Die Bedeutung des Chores in den Werken Richard Wagners anhand choraler Scenen des “Tannhäusers” und deren Realisierung im Festsaal der Wartburg bei Eisenach

Teil 3

(D.) Chorale Stellen im “Tannhäuser” mit der Realisierung vor Ort

Der Festsaal der Wartburg bei Eisenach zeigt nicht nur eine hervor­ra­gende Akustik, sondern auch gute Platzierungsmöglichkeiten.
Ohne auf nähere Details einzu­gehen, bringt die trapez­förmig ange­legte Decke des Saales ein über­ra­schendes Klangerlebnis – der Klang des im vorderen Bereich plat­zierten Orchesters scheint in die Höhe zu steigen und verteilt sich nach hinten über die Köpfe der “Zuschauer” hinweg.

“Dich teure Halle grüß ich wieder…”

Dieses Phänomen fällt einem geübten Hörer am besten auf, wenn er das erste Mal dieses erlebt.
Hierbei ist auch die Platzwahl zu beachten.
Platzierungstechnisch gibt es die Möglichkeit den Chor außer­halb der Scene (z.B. im Foyer) zu loka­li­sieren, was für den Rezipienten eine Erweiterung der Vision zur Folge hat.
Genauso ist ein Aufstellen auf dem seit­lich des Saales verlau­fenden Balkons möglich, was das Stimmvolumen des Chores über die Köpfe hinweg führt.
Letztendlich schreitet der im “Tannhäuser” oftmals sich bewe­gende Chor von hinten durch das Spalier in den Saal, was die Implikation in das Werk immens steigert. 

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