“…gewidmet dem Meister”
Dass Anton Bruckner großer Verehrer der Werke Richard Wagners war, ist allseits bekannt. Bei näherer Betrachtung aber nur halb …
Was Bruckner an Wagner und auch an Liszt faszinierte, waren als solches nicht die Werke an sich, sondern das “Klangerlebnis”.
Als Musiker hat Bruckner nur eine Seite von Wagners Gesamtkunstwerken zur Kenntnis genommen, auch wenn die anderen zwei (Dichtung, Deklamation) wichtiger sind um die Werke zu verstehen.
Bruckner hat Wagner (als Komponist) aufs Höchste verehrt, Bruckners Blockade zur Symphonie ist erst durch die Kompositionen Wagners und gutes Zureden des Publikums und nahe stehender Freunde überwunden worden.
Ob Bruckner Wagners Werke verstanden hatte, ist anzuzweifeln, aber er brauchte sie ja auch gar nicht verstehen, er benötigte nur die Partituren des verehrten “Meisters”.
Wagners hohe Kunst des Übergangs, das nahtlose Gleiten der Klänge und Themen (was ein Markenzeichen der Wagnerschen Kunst ist) ist in Bruckners Werken nicht zu finden.
Jähe symphonische Eruptionen, Aggressivität und Steigerungswellen kommen in Bruckners Werken gehäuft vor, nahtlose Übergänge spielen dabei keine Rolle.
Richard Wagner stammt vom Theater – Anton Bruckner vom Religiösen (vom Stift).