“Was am Tag an Geltung verliert,
bekommt in der Nacht seine Farbe”
Bei den Nacht-Exkursen der von mir aufgesuchten Städte merkt man schnell, dass diese eher außerhalb von Deutschland liegen.
Das heißt allerdings nicht, dass es in Deutschland keine Städte für gute Nachteindrücke gibt.
Eine Stadt lohnt sich auch des Nachts aufs “Korn” genommen zu werden…
…und das ist Dresden.
Meine Stations-Tour im September 2005 hatte als Hauptpunkt Dresden, wo ich ein Alternativ-Hotel in der Äußeren Neustadt oberhalb der Elbe fand.
Schon alleine das Hotel war diese ganze Reise wert – demgemäß wurde diese Tour auch nach diesem Hotel von mir benannt.
Die Äußere Neustadt ist das Szenen-Viertel von Dresden und weist ein reges Nachtleben auf mit Clubs, Musik und Leben bis tief in die Nacht hinein.
Vieles spielt sich auf der Straße ab, vor allem bei lauen Temperaturen, die bei meinem ersten Aufenthalt dort herrschten, was mich an die Düsseldorfer Altstadt erinnerte.
Das “Elb-Florenz” hat für jeden einen Reiz, genau wie die Brühlschen Terrassen ein sehr gutes Motiv für jeden Fotografen darstellen, vor allem in der Nacht.
Bei der Auswertung der Fotos, waren allerdings die Nachtbilder ziemlich rar ausgefallen (2005).
Dieses sollte bei einem zweiten Aufenthalt im Mai 2008 geändert werden.
Das Quartier war dasselbe in der Neustadt, fast eine Stunde Fußweg Richtung Elbe, bevor man in den Genuss des vielgezeigten Panoramas Dresdens kam.
In diesem noch frischen Mai 2008 war es schon ein (leicht) größeres Vorhaben mit Stativ auf den Schultern, die Motive zu suchen.
Vom Albertplatz Richtung Elbe nähert man sich über die langgezogene Hauptstraße an den Neustädter Markthallen vorbei, immer mehr dem Goldenen Reiter, dem Reiterstandbild August des Starken.
Der Blick auf das Panorama der Brühlschen Terrassen öffnet sich einem am besten von den Brücken aus, die die Elbe überspannen.
Des Weiteren bieten sich die oberhalb der Elbe liegenden Elbufer für einen Kamerastandpunkt gut an.
Nun kennt jeder, der fotografiert, die Abfolge von
Dämmerung – Blaue Stunde – Nachtblau – Nacht.
Und da es Mai war, musste ich schon etwas Geduld haben, bis die “Blaue Stunde” (die ja eher eine halbe Stunde lang ist) vor meiner Kamera erschien.
Aber Geduld muss man schon haben.
Kurz vor Sonnenuntergang habe ich vom gegenüber liegenden Elb-Ufer noch gut die Semperoper in den Blick meiner alten Minolta-Kamera bekommen.
Wenn man auf der unteren Elb-Seite ist, dann ist es natürlich ein ziemliches Stückelwerk, die vielen Fassaden und Elemente zu verarbeiten, wie man aus den folgenden Fotos entnehmen kann…
Im selbigen Jahr (2008) war die Aufführung von Richard Wagners “Parsifal” in der hochgepriesenen Semperoper für mich ein ziemlicher Flopp, da die Inszenierung fehlerhaft war und stark von der Werktreue abwich.
Trotzdem bietet sich das Haus durch den Goldglanz der Fassade als Motiv an – aber es ist natürlich nicht alles Gold, was glänzt…
Auch etwas auf den ersten Blick wirr Anmutendes darf nicht fehlen…
In der Nacht ist eben doch nicht alles grau (aber auch nicht golden).
Der Rückweg bis in die Äußere Neustadt zog sich dann in die Länge, auch wenn dort das Leben in später Nacht noch nicht am Ende war.
Das Wetter und die Lichtverhältnisse hatten mich bei diesem Aufenthalt in Dresden nicht im Stich gelassen.
Was lernen wir daraus :
“Nachts sieht der Verstand mehr, als das Auge”
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* weitere Fotos zum nächtlichen Dresden in meiner Bildergalerie Germany :