Beschilderungen (2)

                                 “Wer suchet, der findet”

Nachdem man im 1. Teil gesehen hat, dass alles in Italien anders ange­gangen wird, als in heimi­schen Deutschland, fragt man sich natür­lich, wie das Problem denn in anderen Ländern Europas gelöst wird.

…wer suchet, der findet (Aix-​en-​Provence)


In der char­manten PROVENCE ist ja alles etwas gemüt­li­cher, aber trotzdem muss man das Gemütliche ja auch finden.

Es ist dort alles oft leicht durch­ein­ander, aber wenn man sich die Mühe macht, findet man es auch – ob mit Charme oder ohne…

Manches ist etwas wild und unüber­sicht­lich, oder schon leicht verblasst, aber trotzdem ist dies ja ein Reiz für das suchende Auge.
Psychologisch gesehen, schaut man ja eher auf Dinge, die man nicht sofort defi­nieren kann, und Dinge, die immer gleich (und geordnet) sind, reizen einen nicht mehr oder man achtet gar nicht mehr darauf.
Das Auge sieht und der Kopf arbeitet, und um so mehr der Kopf arbeiten muss, um so reiz­voller wird es und zwar nicht nur für den Kopf, sondern auch für meine Kamera.
Trotzdem ist in AIX-​en-​PROVENCE eine einheit­liche Straßenbeschilderung zu erkennen.

Hochgeistige Straßenschilder (Aix-​en-​Provence)

Die Straßenschilder in der hoch­geis­tigen Stadt müssen schon ein gewisses Gewicht habe, denn der Name ist aus dem metal­lenem Schild richtig in dicken Buchstaben heraus­ge­ar­beitet und sie sind in einem gewissen Blauton gehalten, der aber mit dem sauberen Königsblau im geord­neten Deutschland nicht mitkommt.
Gewisse Unterschiede erkennt man an den Hausnummer, aller­dings nur leichte. Man hält sich an eine gewisse Größe, mal rund, mal eckig.

Gut zu erkennen (Aix-​en-​Provence)

Man erkennt an einigen Häusern sogar einen Doppeleffekt.
Und zwar dahin­ge­hend, dass der Name der Firma schon stark verblasst ist, aber die Hausnummer doch neueren Datums sein muss.
“Construction – Reparation” – es sieht aller­dings nicht so aus, dass hier etwas repa­riert wird.

Was wird hier noch repa­riert ? (Aix-​en-​Provence)

In der Stadt der Theater, nämlich im fein­füh­ligen und tradi­ti­ons­rei­chen AVIGNON, scheint HerrRoth bei seinem ersten Bummeln durch die Gassen, dem Straßenschild keine Aufmerksamkeit zu schenken – er will wahr­schein­lich sich eher selbst im Bilde haben, trotzdem kann er es nicht vermeiden, ein Straßenschild mit ins Foto zu inte­grieren, aller­dings spiegelverkehrt …

Spiegelverkehrt (Avignon)

Die Straßenschilder weisen in diesem geschichts­träch­tigen Ort gewisse Stabilität auf, auch wenn sie oftmals im Laufe der Jahre zuge­wachsen sind.

Eingebettet in Natur (Avignon)

Wie man aber auch sehen kann, ist in Avignon schon einiges verblasst, das kleine metal­lene Hausnummer-​Schild scheint aber doch zu halten.

Leicht verblasst (Avignon)

Bei allem Verblassen, sieht man aber doch über­ra­schen­der­weise Hausnummern, die einen an das heimi­sche Deutschland erin­nern, nur der Hintergrund zeigt doch eher an, wo es wirk­lich ist, aber das macht ja den Reiz der Provence aus.

Fast wie in Deutschland – zumin­des­tens die Hausnummer (Avignon)

Unterschiedlich kann es schon sein in diesem Landstrich, aber eben reiz­voll unterschiedlich.


Im Jahre 2013 fielen die Ostertage sehr früh – somit waren diese Tage in UNGARN ziem­lich nass und kalt, was die Stimmung an der schönen blauen Donau in BUDAPEST für HerrnRoth stark in Mitleidenschaft gezogen hat.

Die unga­ri­sche Sprache ist ja so, dass man, wenn man sie versucht zu lernen, besser eine Therapie in einer geschlos­senen Anstalt machen sollte.
Doch eines habe ich kapiert, nämlich das “utca” Straße heißt, wie dieses nun ausge­spro­chen wird, da habe ich mir bei den eisigen Temperaturen keine Gedanken gemacht.

Eine Straße – ein Haus (Budapest)

Trotzdem erkennt man auf den sehr stabilen Schildern unter dem Name der Straße eine Linie mit zwei Zahlen, eine rechts und eine links des Striches.
Ich kann mir das nur so erklären, dass dies die Hausnummern der folgenden Gebäude sind.
Die Straße auf dem oberen Foto scheint aller­dings nur aus einem Haus zu bestehen.

Die von Budapest

Laut Wörterbuch soll “körutRingstraße heißen – lässt einen an die Düsseldorfer erinnern.


Wie sieht das eigent­lich im Stierkampf-​Land SPANIEN aus ?

SEVILLA ist ja nicht nur die Stadt des Flamencos und der Opern, sondern auch die Stadt der schmuck­haften Keramik-​Kunst, wo man beim Betrachten oftmals stumm wird, welche Fantasie das mensch­liche Gehirn aufbringen kann.

Orientalischer Flair (Sevilla)

Diese Mosaik-​Kunst, an das marok­ka­ni­schen “Zellig” erin­nernd, zeigt hier fanta­sie­volle Kreationen.
Zellig” auf das Wort “Zelle” zurück­ge­führt, kommt der Sache schon nahe – nämlich die Kunst ganze Badezimmer, Möbel oder Moscheen in unge­heurer Kleinarbeit mit flie­sen­ar­tigen Einzelteilen zu gestalten – da kommt man in Deutschland nicht mit…
Beim näherem Betrachten kommt sogar die Hausnummer zum Vorschein oder der Stadtteil.

Sevilla Santa Cruz

Oder es ist so, dass die Hausnummer extra auch in einem kleinen Keramik-​Quadrat zu erkennen ist.


Aus der Generation der 60er-​Jahre stam­mend, kennt man das spani­sche GRANADA, was durch ein Lied von Fritz Wunderlich in dama­liger Zeit in aller Ohren war.
Der Stadtteil
El Albaicin mit seinen weiß getünchten Häusern liegt leicht am Hang und weist einen gewissen Zusammenhang auf, ohne dass das Bild durch Neubauten gestört wird, was im rest­li­chen Granada oftmals vorkommt.
Dementsprechend haben die Straßen- bzw. Gassenschilder der verschlun­genen Gassen (die mich an
Anacapri erin­nerten) einheit­liche Beschilderungen, die auch aus Keramik bestehen und mit einem blauen Schriftzug und einer hell­blauen Rahmung versehen sind.

Granada Albaicin

Bei einzelnen, der oftmals einheit­liche wirkenden Häuser, kann man sogar mit etwas Fantasie nicht nur die Hausnummer, sondern auch den Namen des Bewohners des jewei­ligen Hauses entnehmen.

Señor Eduardo im Hause Numero 4

Alles weist in Albaicin einen eher orien­ta­li­schen Charakter und Flair auf und erin­nert schon an marok­ka­ni­sche Mosaikkunst.

Zu guter Letzt geht es in den hohen Norden, nämlich nach LETTLAND.

RIGA hat unzäh­lige Jugendstil-​Fassaden und diese müssen Nummern haben, dass man sie findet.
Man erkennt hier über­ra­schen­der­weise eine Einheit in den Straßenschildern, die einen an das heimi­sche Deutschland erinnern.
Als bedeu­tender Punkt auf der Richard-​Wagner-​Europakarte ist dem “Meister” hier sogar eine Straße gewidmet.

Gewidmet dem Meister

Das Schild in Königsblau mit weißen Buchstaben, könnte auch in Bottrop sein,  aller­dings natür­lich auf deutsch, denn man glaubt es kaum, Bottrop besitzt wirk­lich eine Richard-​Wagner-​Straße (!), also scheint der Ruf der Stadt (neben dem Bier) doch nicht so schlecht zu sein…
Dass Wagner aber in Bottrop war, ist mir nicht bekannt.

Vor meinem Besuch des Opernfestivals ROF im Jahre 2008 musste ich erst einmal den Namen Wagners auf lettisch auswendig lernen.

Iela” heißt Straße, “pils” heißt Palast und “tilts” heißt Brücke – eigent­lich gar nicht so schwierig, jeden­falls einfa­cher als Ungarisch.
Nur gibt es bei den Hausnummern in Riga eine Besonderheit, die Fragen aufwirft.
Das Schild ist wie in früheren Zeiten in Deutschland recht­eckig und in Königsblau mit schnee­weißen Schriftzeichen und alle diese Schilder sind gleich groß und von glei­chem Format.
Das lässt sofort die Erinnerung an die 60er-​Jahre und die “Goldenen 70er” hochkommen.
Doch lässt sich auf den Schildern in Riga noch mehr erkennen.

Fast wie früher in Deutschland (Riga)

Der Straßenname steht über der größeren Hausnummer und darunter kann man auch ohne Wörterbuch erkennen, ob es sich um ein Gebäude handelt, was Staatseigentum oder Privateigentum ist.
Ganz unten stehen noch ein paar kleine Zahlen und Abkürzungen, was aller­dings für mich bis jetzt noch nicht genau zu defi­nieren ist.

Da kann man nur eines sagen…
…“uz redzēšanos”, denn dieses bedeuten “Auf Wiedersehen” auf lettisch.
Doch einem Wiedersehen mit Riga  sehne ich schon lange entgegen.

Was lernen wir daraus :

    “Abschied ist unser Schicksal, Wiedersehen unsere Hoffnung”

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Beschilderungen Italien (1)


(Sonstiges)


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