“Am Tage rot und in der Nacht gold”
Bei der Lösung von Wohnraumproblemen ging es ja um drei exemplarische Beispiele, nämlich die Städte NEAPEL, VENEDIG und BOLOGNA.
In jeder dieser Städte gibt es ein absolutes Muss…
…man muss sie in der Nacht erlebt haben.
Dies bedeutet, die Atmosphäre der Stadt in nächtlicher Stunde zu erleben, wenn die Stadt nicht die ist, die sie am Tag ist – quasi das andere Gesicht der Stadt erkennen…
…und zwar in BOLOGNA.
Bologna ist ja unter anderem bekannt durch seine roten Fassaden (“La citta rossa”), die tagsüber in der strahlenden Sonne so stark reflektieren können, dass man oft geblendet ist und gar nicht hinschauen kann, obwohl sie sehenswert sind.
Die zinnengekrönten mittelalterlichen Palazzos geben einen Hauch des oberitalienischen Mittelalters wieder, den man in sich aufgenommen hat, wenn man Bologna verlässt.
Bei Nacht-Exkursen gibt es in dieser Stadt keine Schwierigkeiten der Orientierung, da sich alles am Piazza Maggiore, dem Herz von Bologna, ausrichtet.
Der L‑förmige Platz ist umgeben von geschichtsträchtigen Gebäuden – dem Palazzo Communale, Palazzo d’Accursio, Palazzo dei Notai, der Basilica di San Petronio, dem Palazzo del Podestà, Palazzo Re Enzo, dem Palazzo dei Banchi und der Biblioteca Salaborsa.
Wenn man bedenkt, dass alle die aufgezählten “Gebäude” um einen Platz stehen, so kann man erahnen, wie bei lauen nächtlichen Temperaturen hier sich “Futter” für die Kamera bietet.
Nun gibt es allerdings im “Herzen” noch ein “Herz”, also quasi ein Herz im Herzen, nämlich den Neptunbrunnen (Fontana del Nettuno).
Dieser ist, im Gegensatz zu dem Brunnen in Florenz und Perugia nicht eingezäunt und ist von allen Seiten anzugehen.
Er bildet damit einen Treffpunkt für alle bei Tag und in der Nacht.
Die nächtliche Atmosphäre wird durch das plätschernde Wasser (es gibt auch eine Trinkwasser-Möglichkeit!) noch akustisch untermalt.
Auf alten Fotos kann man erkennen, dass früher hier eine Straßenbahn fuhr, die allerdings vom Platz verscheucht worden ist.
Der Platz ist somit heute voll in der Hand der Menschen, ob es nun Touristen, Einheimische oder Studenten sind.
Der sogenannte “Bauch von Bologna” sind die Altstadtgassen hinter dem Piazza Maggiore nach Westen hin.
Das Treiben des Handels und die nächtliche Stimmung in den Gassen (Via Clavature, Via Drapperie, Via degli Orefici) ist nur schwer in Worte zu fassen, deshalb ist es ja auch besser, es in Bildern zu fassen…
Im Jahre 2011, als die Temperaturen des Nachts nicht unter 30° Grad gingen, musste ich bis tief in die Nacht hinein warten, bis die Gassen im “Bauch” menschenleer wurden, um gute Fotos zu machen…
…wie man sieht…
…und nochmal sieht…
…oder nicht (?)
Ich hatte mir vorgenommen, bei meinem dritten Besuch in Bologna einmal direkt im “Bauch” Quartier zu finden, einen Wunsch, den ich mir im Jahre 2016 erfüllen konnte.
Aber nicht nur die “Szenerie” im Herzen und im Bauch von Bologna bietet diese nächtliche Stimmung.
Der Piazza Galvani hinter der Basilica di San Petronio, hat auf seiner Mitte das Denkmal von Luigi Galvani, dem Gelehrten und Professor der Medizin.
Des Weiteren bieten auch die Hauptstraßen etwas in der Nacht, vor allem an den Wochenenden.
Denn seit dem Jahre 2014 wird die gesamte Altstadt an den Wochenenden von 7:00h in der Frühe bis um 23:00h des Nachts für den Verkehr gesperrt.
Dieses bietet eine gute Möglichkeit auf den sonst stark befahrenen Straßen zu flanieren und auch in Ruhe an den Abendstunden zu fotografieren.
Wie man sieht, war dieses Fahrverbot im Jahre 2011 noch nicht ausgesprochen.
Desweiteren ist Bologna auch berühmt durch seine Portici (Laubengänge), die des Nachts etwas menschenleer, wie in Gold zu glänzen scheinen.
Abschließend sei zu sagen, dass es natürlich in Bologna immer besser ist, ein Hotel zu suchen, was nahe am Piazza Maggiore liegt.
Da hier alles von der weltberühmten Universität getragen wird, sind die Hotels im ganzen Bereich vom Preis her gleich und im Vergleich mit anderen Städten in Oberitalien relativ günstig.
Mein Quartier im Jahre 2011 war genauso teuer, wie ich alt war – also ein Quartier für ’nen Fünfziger.
Italienisches kleines Einmaleins :
Einmal Florenz ist gleich dreimal Bologna (1=3).
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*Weitere Fotos Bolognas bei Nacht in meiner Bildergalerie Italien :