“Zaubermasken – Maskenzauber”
Es gibt gewisse Tricks, um die jeweilige Maske ohne störende Touristen zu fotografieren.
Erst einmal der Trick mit den frühen Morgenstunde (“Morgenstund hat Gold im Mund”).
Hierbei sollte man natürlich nicht vor großen Hotels warten, sondern einfach spontan durch die Gassen und auch einsam liegende Plätze streifen, um fündig zu werden – denn wer suchet, der findet.
Wenn die Uhr Richtung Spät-Nachmittag geht, versammeln sich die Masken an den Haupt-Knotenpunkten, nämlich San Marco, Rialto und Arsenale.
Hierbei kann sich ja jeder denken, dass dann ein Fotografieren kaum möglich ist.
Man kann dann nur das Prinzip “von unten gegen den Himmel” anwenden, um die umstehenden Menschen auszuklammern.
Denn das Wichtigste bei dieser Art von Fotografie, ist die Folge :
Kulisse – Maske – Pose
Dies bedeutet, dass es das Ziel des Fotografen sein sollte, nicht nur einfach die Maske zu fotografieren, sondern diese auch in die Kulisse zu integrieren, die es ja in Venedig gibt.
Desweiteren sollte die Maske auch in eine gewisse Pose und Gestikulation gehen, das wirkt natürlich immer besser, als wenn man nur die dastehende Maske fotografiert.
Aber dabei stören natürlich die umstehende Menschen.
Jetzt kommt der nächste Trick.
Es gibt gewisse Punkte in Venedig, wo man die Masken vielfach ohne störende Touristen findet, sondern nur mit Fotografen, die diese Punkte kennen.
Dies ist natürlich wichtig, weil es zum Karneval ja auch viele Profi-Fotografen zieht.
Und einer dieser Punkte ist der kleine Platz vor der Kirche Chiesa di San Zaccaria (Campo di San Zaccaria).
Diese Kirche hat einen leicht rötlichen Marmor, der als Hintergrund für Fotos gut zu verwenden ist.
Dieser Platz liegt leicht versteckt östlich vom Markusplatz in San Marco.
Ein weiterer sehr zu empfehlender Ort für die Karnevals-Fotografie, ist im südlichen Stadtteil Dorsoduro zu finden.
Hier fließt ja der Canale Grande nach Venedig herein und hat dort seine größte Breite.
Um die auf der Spitze liegende Kirche Santa Maria della Salute an der Fondamenta Salute erstreckt sich ein gewisser Platz, den man aber nicht unbedingt als Platz (Campo) bezeichnen kann.
Trotzdem ist mir bei meinen Aufenthalten immer wieder aufgefallen, dass es hier sehr gute Möglichkeiten gibt, die Masken ohne viele Menschen zu fotografieren.
Auch leicht erhöht stehend, können die Masken hier ungestört in Pose gehen und man kann auch eine gewisse Bilder-Folge der sich bewegenden Masken machen.
Generell macht man natürlich nicht ein Foto von der jeweiligen Maske, sondern lichtet sie oftmals 10 bis 12 Mal ab, dadurch ist die große Anzahl der Fotos zu erklären.
Es ist oftmals ein richtiger Kampf um jedes Foto.
Man merkt schon immer, wenn sich eine interessant gestaltete Maske nähert, weil dann scharenweise die Fotografen in diese Richtung strömen.
Es ist oftmals sogar interessant (und auch lustig) einmal Fotos zu machen, von den um die Maske herum liegenden und kämpfenden Fotografen. Dies habe ich allerdings bei meinen Aufenthalten vor Ort verpasst.
Die Masken genießen es oftmals richtig, wenn sie im Mittelpunkt des Interesses stehen – ist ja auch richtig so, denn es ist ja schon eine mühevolle Aufgabe, nicht nur diese Maske zu schneidern, sondern auch damit im Gepäck nach Venedig zu reisen, sich im Hotel darin zu kleiden, um durch die Stadt zu streifen, von den damit verbundenen Kosten ganz zu schweigen.
Viele Fotografen (besonders Profis) ziehen mit gewissen Masken von dannen, um sie in Innenräumen oder Studios vor Ort besser und ruhiger fotografieren zu können.
Vom Praktischen her gesehen ist es so, dass man in später Abendstunde mit hunderten von Fotos im Hotel tot ins Bett fällt, um am nächsten Morgen wieder in der Frühe loszuziehen, um weitere Masken in guter Kulisse (ohne Touristen) zu erwischen – also eine ganz schön anstrengende Arbeit…
Dabei sollte man sich allerdings keinen Stress machen, dass entscheidenden ist aber immer das Wetter bzw. die Lichtverhältnisse.
Man fragt sich nun, was die Masken eigentlich abends machen, wenn es dunkel ist und man selbst erschöpft im Hotelbett liegt…
Zu dem normalen Rahmenprogramm gibt es eine Anzahl von rauschhaften Bällen mit Tanz und Musik in gastronomischen Räumlichkeiten und Sälen.
Hierbei sollte man bedenken, dass diese Feiern nur für Masken-Inhaber sind, und auch Eintrittspreise haben, die für einen normalen Menschen nicht erschwinglich sind.
Deshalb ist es somit doch besser, wenn man abends erschöpft im Bett liegt, als wenn man Unsummen von Geld für eine Feier ausgibt.
Da ich (bis vor kurzem) analog fotografierte, ist der Fußboden meines Wohnzimmers, was eine stolze Größe von 22,5 qm hat, immer nach der Entwicklung der Fotos mit hunderten von Fotografien übersäht, die auf die Auswertung warteten.
Aber ohne Fleiß kein Preis…
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