“Die Bedeutung des Chores in den Werken Richard Wagners
anhand choraler Scenen des “Tannhäusers”
und deren Realisierung im Festsaal der Wartburg bei Eisenach”
- Teil 3 -
(D.) Chorale Stellen im “Tannhäuser” mit der Realisierung vor Ort
Der Festsaal der Wartburg bei Eisenach zeigt nicht nur eine hervorragende Akustik, sondern auch gute Platzierungsmöglichkeiten.
Ohne auf nähere Details einzugehen, bringt die trapezförmig angelegte Decke des Saales ein überraschendes Klangerlebnis – der Klang des im vorderen Bereich platzierten Orchesters scheint in die Höhe zu steigen und verteilt sich nach hinten über die Köpfe der “Zuschauer” hinweg.
Dieses Phänomen fällt einem geübten Hörer am besten auf, wenn er das erste Mal dieses erlebt.
Hierbei ist auch die Platzwahl zu beachten.
Platzierungstechnisch gibt es die Möglichkeit den Chor außerhalb der Scene (z.B. im Foyer) zu lokalisieren, was für den Rezipienten eine Erweiterung der Vision zur Folge hat.
Genauso ist ein Aufstellen auf dem seitlich des Saales verlaufenden Balkons möglich, was das Stimmvolumen des Chores über die Köpfe hinweg führt.
Letztendlich schreitet der im “Tannhäuser” oftmals sich bewegende Chor von hinten durch das Spalier in den Saal, was die Implikation in das Werk immens steigert.