Die Geschichte hinter dem Bild

Bei meinem Besuch in Marrakesch und Essaouira (Weihnachten 2016) hatte ich den Wunsch einmal einen Blick in eine Werkstadt zu werfen, wo nach der marokkanische Intarsien-Kunst Gegenstände in Handarbeit produziert werden.
Hierbei handelt es sich um eine hölzerne Einlegearbeit, bei der auf einer glatten Holz-Oberfläche verschiedene Hölzer eingelegt werden (intarsiare = einlegen), aber so, dass wieder eine glatte Fläche entsteht.
Hauptsächlich wird hierbei Zedernholz verwendet, für speziellere Kreationen auch Thujaholz und die Wurzeln des Zitrusbaumes – es werden nach genauen Mustern Kunstwerke geschaffen, die jeden Betrachter zum Nachdenken anregen, wieviel Arbeit in den Tischplatten, Möbeln, Schachbrettern, Buchstützen, Zigarrenkisten, Tischplatten steckt.
Es sind in perfekter Harmonie verzierte Objekt, von normalen Gebrauchsgegenständen bis hin zu luxuriösen Möbeln.
Die meist dunkelbraunen Produkte werden dann noch mehrfach poliert.
In der Werkstatt im Kern der alten portugiesischen Festungsstadt Essaouira herrschte im Gegensatz zu den Gassen eher Ruhe und man konnte sich alles ansehen.
Das Foto zeigt einen Handwerker konzentriert bei seiner Arbeit.
Als Erinnerung habe ich mir eine Buchstütze mitgenommen, was bei der großen Anzahl meiner Bücher eigentlich immer gut ist…
Die Geschichte hinter dem Bild

Als ich im Frühjahr 2014 unterhalb von Rimini beginnend die Adria herunter bin, war Pesaro der erste Stopp, die Heimat des Komponisten Rossini.
Im Kopf hatte ich als ersten Anhaltspunkt einen Brunnen in Küstennähe in diesem oftmals durch bunkerartige Hochhäuser gestörten Adriaort.
Zu Rossinis Zeiten sah es hier sicher anders aus.
Dieser Brunnen zeigt auf den ersten Blick eine kreisrunde Platte, in deren Mitte eine Art Kugel ruht.
Klingt einleuchtend und einfach, hat man schon oft gesehen…
Doch hatte ich aus Fotos im Vorfeld schon entnommen, dass diese “Kugel” ein ziemlich “zerrissenes” Ich hat.
Hierzu sei die Literatur zitiert :
Brunnen Pesaro (Arnaldo Pomodoro) – Sfera Grande di Pomodoro
“In Pomodoros Werk spiegelt sich sowohl seine Arbeit als Goldschmied, als auch sein Interesse am technischen Zeitalter wider.
Neben Silber, Eisen, Holz, Beton und Gold arbeitet er vor allem mit Bronze. In den 1960er Jahren entwickelte er seine abstrakte Formensprache, die insbesondere Kugeln, Scheiben, aber auch Säulen, Kegel und Quader umfasst. Die Hülle der geometrischen Körper bricht Pomodoro dabei auf, für den Betrachter wird ein Innenleben sichtbar.“
Als ich nun nach der ersten Etappe an dem Brunnen saß, kam er mir genauso hässlich vor, wie ich vorher auch den Eindruck hatte, vor allem die aufgebrochene “Kugel”.
Es fing schon langsam an zu regnen Anfang Mai in Pesaro auf meinem Weg zu einem strandnahen Hotel.
Komisch, dachte ich, diesmal hatte ich mich nicht getäuscht, er ist wirklich sehr abstoßen, dieser Brunnen, aber das ist eben künstlerische Freiheit…
* sh. Foto-Story Vorwort
* sh. Fotos Marrakesch
* sh. Fotos Pesaro