Riga bei Nacht (Juni 2008)

                           “Ursymbole des Lebens”

Wenn man bei einem ersten Aufenthalt in RIGA durch die Stadt schlen­dert, dann fragt man sich genau das, was man sich beim Anblick einer schönen Frau fragt…
Wie mag das erst in der Nacht sein…?

Stadt-​Palast (Rigas pils) an der Düna

Riga ist eine Stadt, durch die ein Fluss läuft, nämlich die Düna
(Daugava
).

Da sind Brücken unumgänglich.
Brücken gehören ja zu den Ursymbolen des Lebens, denn Brücken verbinden und vereinen ja Getrenntes.
Ohne Brücken würde man nur schwer auf die andere Seite kommen (deshalb werden sie im Krieg auch als erstes gesprengt).

Durch die Lage meines Hotels am Kronvalda parks in Riga war eine rela­tive Nähe zur Düna von selbst gegeben.
Mich zieht es bei Nacht-​Ausflügen neben den Gassen der Altstadt, auch immer zum Wasser, ob in Dresden, Budapest, Sevilla,  Florenz oder eben Riga.

Der Exkurs ist somit nicht Riga bei Nacht zu nennen, sondern die Düna bei Nacht.
Hierbei hat man die Möglichkeit die Spiegelungen des Wassers mit in die Kulisse zu inte­grieren und kann das Panorama der jewei­ligen Stadt besser einfangen.

…eigent­lich ganz wirkungsvoll

Klar, hört sich einfach an…
Ich hatte an den frischen Abenden im Juni 2008 im nörd­li­chen Lettland mit dem Stativ auf dem Rücken, haupt­säch­lich die Szenerie der Düna-Brücken im foto­gra­fi­schen Auge und das Panorama von der unteren Flussseite aus gesehen.

Vansu tilts ist eine…

Schon das Erscheinen der Brücken-​Szene lässt das Herz höher schlagen, auch wenn es noch keine Nacht war (am Tag schlägt das Herz auch!).

Wie mag das erst in der Nacht aussehen ?
…na, wie wohl, so…

…einhüf­tige Schrägseilbrücke mit Harfenform

Hier zieht die Brücke den Blick auf sich.
Warum ?
Weil die Stahlseile dieser Brücke (Vansu tilts) bei nächt­li­chen Panorama (bzw. zur “Blauen Stunde”) dem Foto einen gewissen zusätz­li­chen Reiz geben, wie die Saiten einer Harfe (mit etwas Phantasie).

Zur Erläuterung :
Die Vansu tilts ist eine 

                   Einhüftige Schrägseilbrücke mit Harfenform” 

- kannte ich bis vor kurzem auch noch nicht – man lernt immer noch
dazu.

Sie hat eine Gesamtlänge von 625 Metern mit einer Höhe von 109 Metern und stammt aus dem Jahre 1981, also der Sowjetzeit.
Sie war (zu dem Zeitpunkt) die längste Schrägseinbrücke Europas und gehört zu den fünf Brücken im Raum Riga über die Düna.

…wie die Saiten einer Harfe

Da kann man doch schnell ins Staunen geraten, was bautech­nisch alles möglich ist, da denkt man nur eins : “…echt geil!”

Und wie man schon von Weitem unschwer erkennen kann, prunkt hier nicht nur diese Haupt-​Brücke, sondern auch das Gebäude der (dama­ligen) Hansa-​Bank (hanz­abanks), im Herbst desselben Jahres umge­tauft in Swedbank – ein Wolkenkratzer, der vom oberen Düna-Ufer von jedem Standpunkt aus nicht zu über­sehen ist.

…auch bei bedecktem Himmel

Auch bei bedecktem Himmel zeigt sich von einer südli­cher liegenden Brücke (Akmens tilts) aus gesehen, das Panorama der Vansu tilts immer in Kombination mit dem Wolkenkratzer der Bank.
Wie man langsam gemerkt haben muss, heißt Brücke auf lettisch tilts, Palast heißt pils, Straße heißt iela und Park heißt parks – eigent­lich ganz einfach. 

Hanzabanks (Hansa-​Bank)

Nun bieten am unteren Ufer der Düna liegende Grünflächen nicht nur einen guten Ausblick zur Hansa-​Bank, sondern auch auf das Schloss (Rigas pils), aber des Weiteren auch auf das Stadt-​Panorama der Rigaer Altstadt mit seinen Kirchen – dem Dom (Rīgas Doms) und die Petri-​Kirche (Rīgas Sv. Pētera baznica).

Dom links – Petri-​Kirche recht – HerrRoth in der Mitte (unsichtbar)

Das soge­nannte Schweden-​Tor (Zviedru vārti) am oberen Rand der Altstadt in der Torna iela 11 aus dem Jahre 1698 ist die älteste noch erhal­tene mittel­al­ter­liche Toranlage Rigas.
Das direkt rechts neben dem Tor liegende Haus, behei­ma­tete in frühen Jahren den Henker, der eine rote Rose ins Fenster stellte, wenn es Arbeit für ihn gab.
Also sind rote Rosen nicht nur ein Symbol der Liebe.

Das Schweden-​Tor in der Torna iela

Die eigent­liche Altstadt hatte ich mir bei diesem foto­gra­fi­schen Nacht-​Exkurs ausge­spart und auf einen weiteren Aufenthalt in der letti­schen Hauptstadt verschoben.

Trotzdem ist mir noch ein symbol­träch­tiges Foto an einem späten Nachmittag von der letti­schen Fahne geglückt, weil die Letten einen gewissen Stolz seit der Unabhängigkeit von der Sowjetunion aufweisen (deshalb ist mir das Foto auch gelungen, und weil es noch mit meiner alten Minolta analog gemacht worden ist!)

Gott segne Lettland

                                             “Dievs, svētī Latviju!” 
 (“Gott segne Lettland!” – Nationalhymne)

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* weitere Fotos zu Riga in meiner Bildergalerie Baltikum :

Riga (Lettland)

* sh. auch meinen Beitrag zum Jugendstil in Riga :

Jugendstil Riga


(HerrRothInDerNacht)



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